Im Gründungsjahr der Stiftung war die Rückkehr der PEKING noch unvorstellbar, aber schon als Idee in den Köpfen des damaligen Vorstandsvorsitzenden Reinhard Wolf und seines Vorstandskollegen Joachim Kaiser. Die PEKING gehört aus ihrer Sicht zweifellos zu den für die Geschichte des Hamburger Hafens bedeutenden Schiffsgattungen, deren Erhalt und Restaurierung sich die Stiftung verpflichtet fühlte. So erinnert sich Reinhard Wolf: „Klar war, wenn wir unserem Stiftungsziel gerecht werden wollen, müssen wir uns irgendwann an einem Flying P-Liner versuchen.“

Als die Verschrottung der PEKING drohte, nahmen sich die Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs, Rüdiger Kruse und Anja Hajduk des Projekts an und erreichten die Bereitstellung von Mitteln für die Errichtung des Deutschen Hafenmuseums in Hamburg. Ein Teil dieser Förderung war für Ankauf, Überführung und Restaurierung der PEKING bestimmt, die zum Leitobjekt des Deutschen Hafenmuseums werden soll. Die Stiftung Hamburg Maritim wurde 2016 von der Fördermittelgeberin (Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien) und der Freien und Hansestadt Hamburg mit der Rückholung der PEKING aus New York und der Restaurierung beauftragt. Zugleich wurde die Stiftung aus förderrechtlichen Gründen Eigentümerin des Schiffs.

Nach 34 Kap Hoorn Umrundungen als Frachtsegler, zwei Weltkriegen und verschiedenen Umbauten, als Internatsschiff und zuletzt Museumsschiff in New York, hat die Stiftung Hamburg Maritim 2017 die PEKING im Dockschiff über den Atlantik zurück nach Deutschland überführt. Drei Jahre wurde die PEKING auf der Peters Werft in Wewelsfleth unter der Leitung der Stiftung Hamburg Maritim aufwendig restauriert mit Joachim Kaiser als Projektsteuerer. Der komplette Rumpf wurde saniert. Die Reparatur des Unterwasserschiffs erfolgte nach strengen Qualitätsmaßstäben, um die langfristige Herstellung der Schwimmfähigkeit zu gewährleisten und die historischen Nietstrukturen zu erhalten. Ein markantes Merkmal des historischen Frachtseglers waren die vier Ladeluken, die nach alten Zeichnungen und unter Verwendung der unter Deck erhalten gebliebenen Lukensülle originalgetreu rekonstruiert wurden. Das Kartenhaus aus Teakholz hatte die Zeit überdauert und konnte wieder aufgearbeitet werden. Auf dem Deck der Viermastbark wurde ein neues Holzdeck aus Oregon Pine verlegt.

Die eigens für das PEKING Projekt gebildete Arbeitsgemeinschaft Ingenieurbüro Detlef Löll und Technolog Services übernahm die Detailplanung und die Überwachung des Projektfortschritts. Darüber hinaus engagierte sich ein internationales Team von Fachleuten für die Montage der Masten, Stenge und Rahen. Das gesamte Rigg und die Takelage wurden ertüchtigt oder nach historischem Vorbild rekonstruiert.

Den Vorsteven der PEKING schmückt, so wie früher, statt einer opulenten Galionsfigur nur eine bescheidene Krull mit stilisierten Ranken und Blattornamenten, die von einem Schiffsbildhauer angefertigt wurde. Auf der weißen Brosche prangen die Initialen „FL“ des Reederei-Gründers Ferdinand Laeisz. Das Original ist erhalten geblieben und wird im Hamburger Hafenmuseum ausgestellt. Im September 2020 verholte die Stiftung Hamburg Maritim die PEKING in ihren alten Heimathafen Hamburg. Die Fertigstellung des Viermasters für den Besucherbetrieb an Bord wird von der Stiftung Historische Museen Hamburg als neue Eigentümerin verantwortet. Der Erfolg des PEKING-Projekts ist ein Resultat der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen der Stiftung Hamburg Maritim samt Unterstützern und der Werft samt deren Dienstleistern.

Auf einen Blick:

Name:PEKING
Schiffstyp:Viermastbark, Rumpf, Masten und Rahen aus Stahl genietet
Erbaut:1911, Blohm & Voss in Hamburg für die Reederei F. Laeisz
Abmessungen:115 x 14,40 x 7,24 m
Besegelung:32 Segel mit 4.100 m² Segelfläche
Eigentümerin:Stiftung Historische Museen Hamburg
Besonderheit:4.700 t Ladekapazität, Besatzung als
Frachtsegler 31 Mann
Liegeplatz:Zunächst im Hansahafen, bis zur Fertigstellung des Deutschen Hafenmuseums
Verein:Freunde der Viermastbark PEKING e. V. 
Kontakt:info@peking-freunde.de
Webseite:www.peking-freunde.de
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